Bienvenido a Cochabamba
Zwei Tage nach meiner Ankunft (ohne Koffer) musste ich sofort an einem LatinLink Bolivia Retreat teilnehmen, wo ich herausgefunden habe, dass die meisten Mitarbeiter Briten sind. Gegen Ende des Retreats kamen dann auch meine Koffer aus Madrid an.
Am Sonntagabend konnte ich mein Zimmer bei Carmen beziehen, das nur wenige Blocks von der Sprachschule entfernt liegt. Carmen ist eine sehr herzliche Grossmutter, die viel Freude daran hat, Gäste in ihrem grossen Haus zu empfangen.
Jetzt kann ich endlich meine Koffer auspacken und mich einbischen zuhause fühlen, und heute Nachmittag beginnen dann die Lektionen.
Mein Leben in zwei Koffern
Nachdem ich in den letzten Wochen beim Aufräumen festgestellt hatte, wie viele Sachen ich eigentlich besitze, habe ich so einiges über das Internet verkauft und verschenkt. In fünf Bananenschachteln, einer grosen Tasche und einer Holztruhe habe ich all das gepackt, was ich nicht mitnehmen wollte. Für die Reise habe ich einen Koffer und eine grosse Sporttasche gefüllt und mich dann gefragt, ob ich nicht doch noch ein paar Sachen mehr mitnehmen soll. Schliesslich habe ich im Handgepäck bisher nur den Laptop, ein Bündel Dollar und ein paar Snacks. Hm... Vielleicht etwas Deko für das neue Zimmer oder ein fünftes Paar Schuhe? Ich habe ja noch 24 Stunden Zeit. :)
Morgen um 14:55 werde ich mit Iberia über Madrid nach Cochabamba, Bolivien fliegen. In Cochabamba werde ich dann die ersten Wochen einen Sprachkurs besuchen, bei dem ich meine Lehrer natürlich mit meinen Spanischkenntnissen vom Hocker hauen werde. Ich werde mich nach meinem ersten Schultag wieder mit einem kurzen Bericht melden.
Hier bei mir zu Hause ist auf jeden Fall alles aufgeräumt und in die Koffer gepackt. Wenn ich doch nur noch etwas hätte, was ich morgen anziehen könnte...
Update(Mi, 15.01.): Meine beiden Koffer sind in Madrid hängengeblieben und kommen gemäs der Airline erst am Samstag. Das Abenteuer hat also bereits begonnen.
Ab nach Bolivien ✈️
Ich gehe am 14. Januar für ein Jahr mit LatinLink zu El Alfarero nach Santa Cruz in Bolivien. Um euch mehr davon zu erzählen, was ich dort machen werde, möchte ich auf einige Reaktionen antworten, die ich bekommen habe, nachdem ich meinen Freunden von meinen Plänen erzählt habe.
» Ich würd au gern innere Strandbar schaffe und d‘Sunne gnüsse! ⛱️
In Bolivien ist es tatsächlich sehr sonnig und warm, was mir sehr gefällt. Allerdings wird es schwierig sein, eine Strandbar zu finden, da Bolivien leider nicht am Meer liegt. Santa Cruz, die Stadt in der ich leben werde, liegt im Zentrum von Südamerika. Hier siehst du, wo das liegt und wie das Wetter gerade so ist:
Eine Bar ist es aber tatsächlich, oder so ähnlich. Denn ich werde in einem Studentencafé arbeiten. „El Alfarero“ ist eine christliche Organisation, die einen Ort geschaffen hat, an dem sich Studenten treffen, arbeiten, lernen, Workshops besuchen und auch ehrenamtlich arbeiten können, ohne zum Konsum verpflichtet zu sein. Das Ziel von El Alfarero ist es nicht, den Besuchern zu predigen, sondern Beziehungen aufzubauen, eine Anlaufstelle für Probleme wie Suizid und Missbrauch zu sein und denen, die danach suchen, die Hoffnung zu bezeugen, die wir in Jesus Christus haben.
Ungefähr die Hälfte meiner Aufgaben bei EL Alfarero werden darin bestehen, im Café zu arbeiten. Zu den anderen 50% werde ich das Team bei verschiedenen Projekten, Workshops und grafischen Arbeiten unterstützen.
» Es ganzes Jahr? Verdiensch den deet öppis? 💰
Ja, ein ganzes Jahr. Zum einen, weil es immer Zeit braucht, sich in eine neue Kultur einzuleben, zum anderen, weil es sich kaum lohnt, für ein halbes Jahr den Job zu kündigen, aber auch, weil ein Jahr so schnell vorbei geht. Und an einem Ort, an dem so vieles neu für mich ist, wird es noch schneller vorbei gehen.
Ich werde bei El Alfarero als Volunteer arbeiten, das heisst ich verdiene nichts und lebe von meinen Ersparnissen. Zum Glück sind die Lebenskosten in Santa Cruz etwas tiefer als in der Schweiz. Ich schätze, dass mich das Einsatzjahr ungefähr 15‘000 kosten wird. Hier eine grobe Kostenaufstellung:
Finanzielle Unterstützung ist natürlich sehr willkommen, wenn du dich berufen fühlst. Als Dankeschön bekommen alle die mich unterstützen zwei einmalige Poster(A2) ihrer Wahl der Serie die ich speziell für diesen Zweck gestaltet habe. Jedes Poster gib es nur einmal und de Gschneller isch de Gschwinder. Hier siehst du eine kleine Auswahl davon:
Wenn du spenden möchtest, kannst du das über eBanking oder Twint tun. Ich werde mit dir Kontakt aufnehmen, damit du deine Poster auswählen kannst.
» Du findsch deet sicher e Fründin und nacher chunsch nie meh zrugg! ❤️
Ja tatsächlich, ist es so, dass ich bereits eine Freundin in Santa Cruz habe. Als ich vor einem Jahr Freunde in einem Dorf 5 Stunden von Santa Cruz entfernt besuchte, lernte ich Yhajara kennen. Unabhängig von ihr habe ich mich bei LatinLink für einen Einsatzt irgendwo in Lateinamerika beworben. In den folgenden Monaten konnte ich Yhajara über das Internet besser kennen lernen und schliesslich bekam ich von LatinLink die Zusage, dass ich meinen Einsatz in Santa Cruz machen könnte.
Wohin der Einsatz und die Beziehung führen werden, kann ich nicht sagen. Vielleicht komme ich so bald wie möglich zurück oder bleibe für immer. Ich möchte mich treu für das Reich Gottes und die Beziehungen vor Ort einsetzen und dann sehen, was Gott mir aufs Herz legt und was die nächsten logischen Schritte sind.
» Mir werded dich vermisse! 😿
Das freut mich natürlich, auch ich werde sicher viele von euch vermissen.
Für alle die wissen wollen, was bei mir und meiner Arbeit so los ist, werde ich hier jede Woche ein kleines Update schreiben.
Wer mich im Gebet unterstützen möchte, kann sich gerne bei mir melden, damit ich ab und zu einen WhatsApp-Broadcast mit aktuellen gebetsanliegen machen kann.
Alle, die BeReal kennen und einfach nur wissen wollen, dass ich noch lebe und ab und zu ein Selfie sehen wollen, können mir gerne dort folgen. (@benjaminkeller.xyz)
Und natürlich könnt ihr mich auch gerne persönlich kontaktieren und fragen wie es mir geht.
Ich danke allen, die auf einem dieser Wege mit mir in Kontakt bleiben und sich für meinen Einsatz in Bolivien interessieren. Es ist schön zu wissen, dass man seinen Mitmenschen nicht gleichgültig ist.