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Kurs und Ferien 🏖️

Ich habe gerade eine Woche Ferien, weshalb ich gesten vergessen habe, den Blog zu schreiben 😅. Ich bin zwar nicht verreist, aber ich bin an verschiedenen Dingen dran, zu denen ich sonst nicht komme. Unter anderem bin ich dabei, einige T-Shirts zu designen, ein Geburtstagsgeschenk für Yhajara zu organisieren, Englisch-Essays für das First Exam zu üben und wieder einmal joggen zu gehen. Und heute habe ich noch einen Ausflug mit dem Töffli gemacht, um physisch und mental ein wenig aus meiner Zone rauszukommen.

Seit zwei Wochen besuche ich einen vierteiligen Mitglieder-Kurs meiner Kirche, Relevans. Dazu gehören die allgemeinen Grundlagen, die in fast jeder Kirche gelehrt werden. Erstaunt hat mich allerdings, dass man bei ihnen erst mitarbeiten darf, wenn man eine vertiefte Beziehung zu Gott hat, damit man sich nicht auf seine Mitarbeit konzentriert oder verlässt (wie Martha in Lukas 10). In unserer Kirche dagegen wird Mitarbeit oft als Werkzeug zur Zugehörigkeit verwendet, weil es ein einfacher Weg ist, andere Mitglieder regelmässig zu treffen und kennenzulernen.

Schnipo: 1.80 CHF

Kleiner Ausflug mit dem Töffli


Ins und Outs in Bolivie

Thema: Verkehr

In Out
Chinesische Autos Europäische Autos
Parkblinker Warnblinker
Lichtsignal im Kreisel Vortritt für Autos, die sich im Kreisel befinden
Günstiges Benzin Genügend Benzin
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Neuer Ofen 🥖

Diese Woche habe ich Post bekommen, ja, echte Post aus Papier, direkt aus der Schweiz! Eigentlich war sie für meinen Geburtstag gedacht 😅 Ich hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass sie noch ankommt. Umso mehr hat sie mich gefreut. Lieber spät als nie.

Nachdem ich vor einer Woche erzählt habe, dass ich mir gerne einen kleinen Ofen kaufen möchte, hat einer von euch blitzschnell reagiert, mir geschrieben und mir kurzerhand einen gesponsert. Danke viel mal ☺️ Bei Gelegenheit müsste vielleicht mal jemand nachschauen, dass ich mich nicht ausschliesslich von Desserts und Knoblibrot ernähre…

Wegen der Ferien ist das Café wieder ziemlich leer, oder besser gesagt, fast komplett ausgestorben. Deshalb haben wir mehr Zeit zum Reden und zum Spiele spielen. Ich versuche ihnen ab und zu ein neues Spiel beizubringen. Vielleicht mache ich später mal einen ganzen Post darüber, wie das jeweils so läuft.

Post inkl. Rätsel

…und gib uns unser täglich Knoblibrot…

Kulturschock #18 - Unsensible Business Namen

Es gibt ein Food Truck neben der Universität von Yhajara, der nennt sich Taliban Shawarma. Mehr muss man dazu glaube ich nicht sagen…

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PET Recycling ♻️

Ich habe einen neuen persönlichen Helden gefunden. Da Recycling hier nicht wirklich ein Ding ist, habe ich mich bisher auch nie gross darum gekümmert, was überhaupt möglich wäre. Nun hat Joel (ja, das spricht man Choel aus, weil ✨Spanisch✨) gefragt, ob man nicht die Plastikflaschen sammeln könnte, damit er sie verkaufen kann. Scheinbar bekommt man für einen Sack voller PET-Flaschen ein paar wenige Pesos. Auch wenn Joels Motivation eher kapitalistischer Natur ist als aus echtem Umweltinteresse, nehme ich diesen Sieg gerne. 😅 Jetzt muss ich nur noch dem Rest der Crew beibringen, dass man im PET-Sack keinen Abfall entsorgen darf.

Update zum Ofen: Der Ofen ist immer noch kaputt, und Yhajaras Eltern haben nicht vor, ihn reparieren zu lassen, da sie ihn zu selten benutzen. Sie haben beschlossen, dass sie bei Bedarf einfach den Ofen in ihrem Restaurant verwenden werden. Ich tendiere deshalb stark dazu, mir einen kleinen Elektroofen zu kaufen – die sind hier weit verbreitet und kosten umgerechnet etwa 100 bis 200 Franken. Die Challenge ist jetzt, einen möglichst grossen Ofen zu finden, der trotzdem noch Platz hat in meiner kleinen Wohnung.

Juni BeReal Rückblick

Kulturschock #17 - Mitarbeiter müssen bezahlen

Es ist hier üblich, dass Mitarbeitende für Schäden selbst aufkommen müssen – sei es, wenn etwas kaputtgeht, herunterfällt oder falsch zubereitet wird. Ich finde das eine Frechheit, vor allem weil solche Fehler oft unter hoher Belastung passieren. Meiner Meinung nach ist das ein Problem des Betriebs, nicht der einzelnen Person. Noch schlimmer finde ich, dass dieses Prinzip auch auf unsere Volunteers angewendet wird – mit der Begründung, dass das hier halt so normal sei. Das ist wohl die dümmste und bequemste Ausrede, die ich je gehört habe, man könnte sie gerade so gut auf jede bedenkliche Sünde an wenden.

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Süsses Hobby 🍪

Yhajara und ich waren auf der Suche nach einem gemeinsamen Hobby oder einer Aktivität für unsere Dates, und sind dabei auf Desserts gestossen. In letzter Zeit haben wir öfters zusammen etwas Süsses gemacht – Zimtschnecken, Chocolate-Chip-Cookies, Cheesecake, Brownies… Und jetzt ist leider bei Yhajara zuhause der Ofen kaputt gegangen. Und da ich selber keinen habe, gab’s am Samstag halt Schoggimousse.

Desserts machen ist mittlerweile zu unserer regelmässigsten Date-Aktivität geworden, meistens ein- bis zweimal pro Woche. Hoffentlich funktioniert ihr Ofen bald wieder, dann können wir wieder unseren Lieblingsdessert machen: Kürbisroulade. Die haben wir schon einmal gemacht – damals allerdings mit einigen Fehlern. Ich hatte Yhajara die Roulade aber als den besten Dessert überhaupt angepriesen, und trotz all der Missgeschicke konnte ich sie auf einen Schlag überzeugen.

In El Alfarero haben wir letzte Woche Carlos verabschiedet. Deshalb übernehme ich nun die Abendschicht und arbeite jeweils von 12 bis 20 Uhr. Die Schicht ist ein bisschen ruhiger, aber das Putzen und der Kassenabschluss am Abend können manchmal etwas mühsam sein. Wenn alles klappt, stellen wir nach den Studentenferien im August wieder jemanden ein, und dann kann ich wieder zurück auf meine gewohnte Schicht. Aber ein bisschen Abwechslung ist auch mal gut.

Am Diese Woche habe ich aus Karton und Leim einen Gitarrenständer gebastelt. Das hatte ich bereits vor zwei Wochen probiert, aber es hat nicht geklappt, weil der Karton nicht stabil genug war und ich nur Klebeband hatte. Jetzt fehlt nur noch, ihn anzumalen.

Verspäteter Mai Rückblick

Gitarrenständer aus Karton

Kulturschock #16 - Starker Wind

Santa Cruz ist eigentlich nicht besonders kalt aber momentan friere ich schon fast ein bisschen. Und entgegen dem, was einem jeder Cruzeño erzählt, ist es nicht die Luftfeuchtigkeit, die es kalt macht – sondern der Wind. Wenn ich mit dem China-Töffli durch die Strassen flitze, fühlt es sich manchmal fast so an wie auf einer der Burgen in Bellinzona, wo einen der Wind fast mitreisst.

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Retiro Wochenende 🔥

Am Wochenende waren wir mit dem Staff und den Volunteers des Cafés zwei Tage in einem Ferienhaus, das den Gründern von El Alfarero gehört. Es war wunderbar entspannend. Zum Glück hatten wir fast kein Programm vorbereitet und konnten so richtig abschalten. Am Samstag gab’s eine kleine Schatzsuche, ein paar Spiele und am Abend ein gemütliches Lagerfeuer. Am Sonntag haben wir einfach nur gechillt und zum Schluss noch kurz die Hütte geputzt.

Ein Highlight war definitiv der Znacht, als ich Älplermagronen gekocht habe. Dank dem Umstand, dass ich einen Käse gefunden habe, der dem milden Gruyère sehr nahekommt, sind sie mir richtig gut gelungen. Einzig die Spaghetti, die meine Kollegin ausgerechnet eingekauft hatte die einzigen Teigwaren, die ich nie für Älplermagronen nehmen würde, haben mich etwas genervt. Ich musste mein Menü ziemlich verteidigen, denn meine Hilfsköche hatten allerlei Ideen: von Poulet bis Tomaten wollten sie alles dazumischen und erklärten mir sogar, man könne die Kartoffeln nicht gleichzeitig mit den Teigwaren kochen. Aber am Ende hat’s auf jeden Fall allen geschmeckt.

Meine Älpler-Spaghetti

Selfie vom Retiro

Kulturschock #15 - Infation

Dass es teils offizielle und inoffizielle Wechselkurse gibt, war mir bereits bekannt. Und dass südamerikanische Länder zum Teil unter hoher Inflation leiden, hört man gelegentlich in den Medien. Aber ich habe Inflation noch nie so hautnah erlebt wie hier. Dinge wie Öl oder Oreos kosten jetzt bereits rund einen Viertel mehr als bei meiner Ankunft. Gleichzeitig wird mein eigenes Geld immer mehr wert. Es ist wirklich erstaunlich, das so direkt mitzuerleben.

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Fotodump v2📷

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Brownies bache 🍫

Diese Woche habe ich zweimal mit Yhajara Brownies gebacken. Vor Kurzem habe ich ein Schokoladenpulver gekauft, das einen unverhältnismässig hohen Zuckeranteil enthält. Also verwende ich es jetzt für Brownies und reduziere einfach 75 % des Zuckers aus dem Originalrezept.

Am Donnerstag kam es bei der Arbeit zu einer Auseinandersetzung mit einigen Kollegen. Ich wurde zu einer Aufgabe gezwungen, die ich überhaupt nicht mag, anschliessend korrigiert, und als sie mir misslang und ich mich darüber aufregte, musste ich mir auch noch Sprüche anhören. Erst als ich ankündigte, dass ich nach Hause gehen würde, wenn ich mir noch etwas anhören muss, zeigte man zumindest minimales Verständnis. Meiner Erfahrung nach fällt es vielen Bolivianern schwer zu erkennen, wann es angebracht wäre, einfach einmal zu schweigen.

Und am Montag bin ich krank geworden. Die Ärztin meinte, meine Abwehrkräfte seien schwach, ich solle mehr Gemüse und Obst essen. Ehm… Ich esse jeden zweiten Tag Früchte und werde jedes Mal buchstäblich ausgelacht, wenn ich statt Fleisch Gemüse zum Mittagessen mitbringe. Ich glaube, ich verstehe das nicht ganz…

Ich muss öfters in die Hängmatte

Das Beste Mittagessen seit ich hier bin

Kulturschock #14 - Süss und Salzig

Wieder einmal ein Thema rund ums Essen, weil es so viele gibt. Empanadas oder Salteñas sind Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, Gemüse oder Käse. Ich dachte, ich kenne sie gut genug, schliesslich war ich oft genug in Argentinien. Doch der Schock war gross, als ich voller Vorfreude in eine Salteña biss und merkte, dass der Teig süss ist. Poulet in einer süssen Teigtasche ist hier ganz normal, für mich leider aber ein absolutes No-Go, schade ich habe das sonst immer so geliebt.

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Min Geburtstag🎂

Am Donnerstag war mein Geburtstag – ausgerechnet an dem Tag, an dem ich am Abend ein Seminar über emotionale Intelligenz (oder so ähnlich) besuchte. Zum Glück konnte ich mir den Tag freinehmen, brunchen, geniesen und später am Abend das Seminar besuchen.

Am Samstag gingen wir noch Spiesse (Jibas) essen mit den Kollegen von El Alfarero, wo mich Yhajara begleitet hat. Eigentlich war es als Aktivität für die Volunteers gedacht, aber leider ist nur einer gekommen. An sich stört mich das nicht wirklich – ich hätte ja sowieso etwas essen müssen. 😂 Allerdings finde ich es ein bisschen nervig, dass es Leute gibt, die die ganze Zeit von etwas reden, tausend Fragen stellen, unbedingt wissen wollen, wer alles dabei ist, und dann am Ende doch nicht auftauchen.

Naja, fein wars trotzdem – und lustig, weil Carlos dem Besitzer des Restaurants sogar noch ein Cookie verkauft hat.

Mein Geburtstag

Spiesse essen mit meinen Kollegen

Kulturschock #13 - Schuld ist das Internet

Man rechnet ja damit, dass das Internet auf Reisen nicht immer so schnell ist wie zuhause. Und fast jede Woche höre ich wieder jemanden sagen: „Ja, das Internet ist nicht so schnell, wir sind in Bolivien.“ Doch mir ist aufgefallen, dass das in etwa 50 % der Fälle gar nicht stimmt. Im Café am Desktop hatte ich noch nie Probleme mit der Internetgeschwindigkeit – nur das WLAN unterbricht alle 10 Minuten. Irgendwie wird die Schuld immer auf das Internet geschoben, anstatt einfach mal einen vernünftigen WLAN-Router zu kaufen.

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Famillieträffe 🫂

Diese Woche sind Verwandte von Yhajara in Santa Cruz: eine Tante und eine Cousine aus Cochabamba, wo ich die ersten zwei Wochen verbracht habe, sowie eine Tante mit ihrem Freund aus Miami. Natürlich stehen zu diesem Anlass verschiedene Essen und Treffen an. So haben wir den Sonntagnachmittag zusammen verbracht und werden uns auch am Dienstag und Mittwoch wieder treffen

Am Donnerstag war ich in der Kleingruppe meiner Kirche (Relevans), die alle zwei Wochen stattfindet. Interessanterweise finden hier alle Kleingruppen der Kirche am gleichen Tag und in demselben Rhythmus statt. Diesen Donnerstag fand ich es leider ein bisschen langweilig, weil es eine Art Präsentation war und ich mit dem Bild von Mann und Frau, das uns präsentiert wurde, nicht wirklich einverstanden war.

Die Familie von Yhajara

Kleingruppe am Donnerstag

Kulturschock #12 - Milchknappheit

Vielleicht kein Schock, aber ich habe mich noch nie zuvor gefragt, ob es heute wohl Milch im Supermarkt gibt. Und bisher habe ich auch immer Milch gefunden, wenn ich sie gebraucht habe, aber es ist auch schon vorgekommen, dass ich in einem 1’800 m² grossen Supermarkt die letzte normale Milch gekauft habe. Im Café haben wir zudem öfter laktosefreie Milch verwendet, weil sich die Lieferung der Vollmilch immer wieder verzögert hat.

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Ab in Zoo 🦜

Am Sonntag ist mir auf dem Weg zur Kirche meine Flasche vom Moped gefallen und wurde anschliessend direkt von einem Auto überfahren. Das hat meinen Sonntag doppelt ruiniert, denn darin war mein Kaffee, auf den ich mich so gefreut hatte. Zum Glück habe ich bereits eine neue Flasche gefunden, die mir sogar fast noch ein bisschen besser gefällt.

Am Nachmittag habe ich mich mit Yhajara und einigen Volunteers getroffen, um in den Zoo zu gehen und mal ausserhalb des Cafés Zeit zu verbringen. Eigentlich hatte ich keine Lust, da es mich immer ein wenig traurig macht, die Tiere so eingesperrt zu sehen. Aber es hat trotzdem grossen Spass gemacht, die drei Volunteers, die dabei waren, besser kennenzulernen.

Übrigens, eine Masoala-Halle gibt es hier nicht – stattdessen einfach ein grosses Netz auf Pfählen, und fertig ist das tropische Gehege.

Kulturschock #11 - Kreisel

Eigentlich mag ich, dass im Verkehr hier alles ein wenig lockerer gehandhabt wird, und die meisten Verkehrsteilnehmer sind auch sehr aufmerksam (Bus-Chauffeure 👀). Aber die Regelung rund um die Kreisel ist meiner Meinung nach ineffizient und gefaehrlich.

Ofiziell gelten die gleichen Regeln wie bei uns, doch effektiv läuft es meist anders: Es bildet sich entweder ein Reissverschluss-System, oder das Auto mit höherer Geschwindigkeit hat Vortritt. Dadurch entstehen Situationen, in denen Kreisel fast komplett blockiert sind, weil neue Autos hineindrücken, während die Fahrzeuge im Kreisel ihre Ausfahrt nicht erreichen können.

Zum glück kann ich mich mit dem Moped oft durch den Stau hindurch schleichen.

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Volunteer Multiplikation 🫵

In den letzten drei Wochen haben wir sechs neue Volunteers dazugewonnen, sodass man meinen könnte, es gäbe eigentlich zu wenig Arbeit für alle. Aber genau so ist das Café gedacht – ein Teil Arbeit, ein Teil Community und wenn nicht genug Volunteers teilnehmen ist es zum einen mehr arbeit für jeden und zum anderen weniger personen mit denen wir gemeinschaft haben können.

Heute habe ich zum Beispiel, soweit ich mich erinnere, nur einen einzigen Kaffee gemacht. Dafür habe ich zwei neuen Volunteers Exploding Kittens erklärt, eine Andacht einer Kollegin gehört und einem Volunteer aus dem Entzugsheim zugehört.

Kulturschock #10 - Cocablätter kauen

Bolivien ist bekanntlich einer der grössten Coca-Produzenten, und die Blätter sind hier ganz normal an jeder Ecke zu kaufen. Fast ausschliesslich Männer, insbesondere solche mit extrem anstrengenden, ausdauernden oder gar keinen Jobs, kauen oft von morgens bis abends Cocablätter. Das erkennt man an den dicken Backen, in denen sie die Blätter im Mund ziehen lassen.

Besonders überrascht hat mich, dass die Blätter oft noch im Kiosk geklopft werden, um die Haut der Blätter zu brechen. Dadurch muss weniger gekaut werden, und die Wirkung setzt schneller ein.

Ach ja, und übrigens: Hier ist Cocatee so alltäglich wie Schwarztee bei uns! 😅

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Fotodump 📷

Kulturschock #9 - Alles im Chüelschrank

Die Cruzeños verstauen alles, aber auch wirklich alles im Kühlschrank. Eier? In den Kühlschrank! Salz? In den Kühlschrank! Oregano, Honig, Öl, Meizena? ALLES IN DEN KÜHLSCHRANK!

Ah was, Margerine? Die kannst du draussen lassen… 😭😭😭

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Was genau mache ich hier? 🤷‍♂️

Heute ein bisschen mehr zu meiner Arbeit…

Auf den ersten Blick sind wir ein Café wie jedes andere – unsere Gäste kommen, um Getränke und Speisen zu geniessen, und meine Kollegen und ich bedienen sie. Doch anders als das Café um die Ecke haben wir neben wirtschaftlichen auch soziale Ziele.

Ein wichtiger Aspekt unseres Konzepts ist die Zusammenarbeit mit Volunteers. Täglich engagieren sich bei uns junge Menschen, die entweder wenige Hobbys oder Freunde haben oder el Alfarero etwas zurückgeben möchten. Sie erkennen, dass es nicht gesund ist, die ganze Zeit am Handy zu verbringen, und schätzen es, ihre Zeit sinnvoll zu investieren, statt nur zu konsumieren.

Für die Volunteers bringt die Arbeit bei uns einige Vorteile: Einerseits tut es ihnen gut, in einem Team zu arbeiten und gemeinsame Ziele zu erreichen. Andererseits entstehen unter ihnen oft neue Freundschaften die sonst niemals entstanden wären. Zudem erhalten sie nach jedem Einsatz interne Credits, die sie gegen Produkte aus dem Café einlösen können.

Für mich ist es daher besonders wichtig, Mariana und Carlos, die Leiter des Cafés zu entlasten und Gemeinschaft mit den Volunteers zu pflegen. Das fällt mir manchmal schwer, vor allem in letzter Zeit, da ich oft krank war und nicht immer die Energie dafür hatte.

Isaias, ich, Mauricio und Alejandra

Mein chinesischer elektro Schimmel mit dem ich die Stadt unsicher mache🐎

Kulturschock #8 - Räge-Rägetröpfli

Man hätte es sich vielleicht denken können – schliesslich heisst es nicht umsonst Regenwald. Dennoch war mir nicht bewusst, dass es hier gefühlt jeden zweiten Tag regnet. Gut, meistens liegen die Temperaturen trotzdem noch bei angenehmen 22 bis 28 Grad, aber irgendwie hatte ich es mir anders vorgestellt 😅 Jetzt, wo ich mit dem Roller überall hin cruise, hoffe ich, dass es einmal ein paar Tage trocken bleibt.

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Krank 🌡️

Diese Woche war ich nicht sehr aktiv, da ich von Mittwoch Abend bis Montag krank war. Am Samstag war ich beim Arzt, wo ich eine Spritze bekam. Seitdem geht es mir immer ein wenig besser.

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Spendenkonzert 🎶

Am Mittwoch besuchten Yhajara und ich ein Benefizkonzert, bei dem Spenden für ein Camp von Cru (Campus Crusade for Christ) an Ostern gesammelt wurden. Meine Kollegen bei El Alfarero sind stark in Cru engagiert, und unser Café dient mindestens wöchentlich als Treffpunkt für Sitzungen oder Besprechungen der Organisation. Oft ist mir jedoch nicht ganz klar, wann tatsächlich eine Sitzung stattfindet und wann sie einfach vorbeikommen, um sich zwanglos zu unterhalten.

Mir fällt immer wieder auf, dass Geld hier ein allgegenwärtiges Thema ist – sei es im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise oder beim Spendensammeln. Die Inflation ist momentan besonders stark, und wie so oft scheint überall ein wenig mehr gebraucht zu werden.

Am Sonntag hatte ich ein Gespräch mit jemandem, den ich noch nicht so gut kannte. Er meinte, er sei Agnostiker und aus der Kirche ausgetreten, weil man von ihm erwartet habe, seinen Teil beizutragen. Das fand ich echt schade, und ich habe oft das Gefühl, dass Geldangelegenheiten hier entweder schlecht oder gar nicht richtig kommuniziert werden.

Ich denke dieses Thema wird mich noch eine Weile beschäftigen…

Sogenannte Beni-Musig am Konzert

Kochender Mocochinchi

Kulturschock #7 - Mocochinchi

Ein Klassiker bei uns im Café. Mocochinchi (aus dem Quechua für „getrockneter Pfirsich“) ist ein traditionelles bolivianisches Getränk. Es wird aus geschälten und getrockneten Pfirsichen hergestellt. Die Früchte werden über Nacht in Wasser eingeweicht und anschließend mit Zucker und Zimt gekocht. Das Getränk wird kalt serviert, und oft wird nach dem Trinken auch der eingeweichte Pfirsich gegessen.

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Doppelter Geburtstag🎂

Ich habe keine Ahnung, wo diese Woche geblieben ist – ich habe das Gefühl, dass ich erst vorgestern den letzten Beitrag verfasst habe. Um meine Wohnung gemütlicher zu gestalten, habe ich mir einen Sessel bestellt (er wird am Donnerstag kostenlos nach Hause geliefert) und einen Gartensitz (auf dem Bild links ganz hinten) gekauft. Den Gartensitz nach Hause zu bringen, war jedoch eine wahre Odyssee, da die per App bestellten Taxis alle keine Kombis, sondern Limousinen mit kleinen Kofferräumen waren. Nach dem dritten Versuch habe ich schließlich einen Fahrer mit einer Klapperkiste angehalten, der mich dann mit offenem Kofferraum nach Hause gefahren hat.

Am Freitag standen zwei Geburtstagsfeiern an, die sehr unterschiedlich waren. Den Geburtstag von Isaias, einem unserer Volunteers, haben wir mit einer kleinen Überraschung gefeiert. Wir luden ihn unter einem Vorwand ein, überraschten ihn mit Kuchen und hielten eine Runde ab, in der jeder etwas sagte, das er an ihm schätzt. Geburtstage zu feiern ist uns sehr wichtig, da unsere Volunteers oft nicht viele Freunde haben – einer der Gründe, warum sie sich uns anschliessen.

Der andere Geburtstag war der von Yhajaras Schwägerin. Dieser wurde ganz nach klassischer lateinamerikanischer Art am Freitag Morgen spontan vom Sonntag auf Freitag verschoben. Gefeiert wurde in einem der besten Burger-Restaurants, die ich kenne. Die Stimmung war jedoch nicht besonders enthusiastisch, da sich offenbar zwei der Anwesenden am Vortag gestritten hatten. Trotzdem wurde schön gesungen, fürs Foto gelächelt und im Anschluss ging es zur Afterparty – einfach zu Hause an einem Tisch sitzen und bis in die Nacht hinein über alles reden: von nervigen Nachbarn bis hin zu tiefen persönlichen Fragen. Beide Geburtstagsfeiern haben in mir erneut den Wunsch geweckt, echt zu sein. Besonders beim zweiten Geburtstag wurde mir deutlich, wie viel mehr Spass es macht, echte Zeit miteinander zu verbringen, ohne alles nur für Fotos oder Traditionen zu machen.

Meine Tür ganz hinten

Mein neuer Sessel

Isaias an seinem Geburtstag

Kulturschock #6 - Vorspeisse statt Dessert

In Bolivien ist es Tradition, als Vorspeise eine Suppe zu servieren. Besonders beliebt ist dabei die Erdnusssuppe. Natürlich wird nicht immer und überall Suppe gegessen – bei der Arbeit zum Beispiel ist das eher unüblich. Man könnte jedoch sagen, dass Suppe in Bolivien genauso häufig zum Standardprogramm gehört wie bei uns ein Dessert.

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Final Destination🧳

Am Freitag bin ich, wie angekündigt, umgezogen und fühle mich jetzt endlich richtig angekommen. Ich habe Poster und eine Schweizer Fahne aufgehängt und kann mich nun vollständig einrichten. Morgen werde ich noch die letzten Dinge besorgen, die mir im Haushalt fehlen. Ich fühle mich etwas selbständiger, weil ich jetzt eine eigene Küche habe. Trotzdem wohne ich in der Nähe eines Ehepaars aus der Kirche sowie ihres Sohnes mit seiner Familie. Auserdem gefällt mir das Haus mit den vielen Pflanzen, einem Pool und funktionierendem WLAN auch viel besser😉

Kulturschock #5 - Menta Granizada

Ich war überrascht zu erfahren, dass Pfefferminze mit Schokoladenstückchen eine der beliebtesten Glacé-Sorten in unserem Café ist. Nach Vanille teilt sie sich zusammen mit Schokolade den zweiten Platz der Favoriten. Auf Platz 4 liegt Stracciatella, gefolgt von einem so grosen Abstand, dass wir beschlossen haben, keine anderen Sorten mehr zu bestellen.

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Mein Visa ist da

In der vergangenen Woche habe ich endlich mein Visa erhalten. Das heisst, eigentlich ging es ganz schnell, abgesehen von den acht Tagen, die ich auf den Interpol-Report warten musste. Auf die medizinischen Resultate musste ich gerade mal einen Tag warten, und für den Visa-Eintrag im Pass musste ich nicht einmal ein zweites Mal zum Amt gehen. Dank meiner Anwältin, die mir am Mittwoch schon um 5 Uhr morgens einen Platz in der Schlange vor dem Migrationsbüro reserviert hat, war ich schon vor dem Mittag wieder bei der Arbeit. Morgen kann ich dann noch meine bolivianische Identitätskarte abholen, damit ich zum Beispiel ein Bankkonto eröffnen oder ein Handyabo abschliessen kann.

In den letzten zwei Tagen hat es wieder einmal so stark geregnet, dass Wasser in meine Wohnung eingedrungen ist und meine Schuhe wärend ich weg war etwa zehn Meter weit weggeschwemmt wurden. Sogar im Taxi ist während der Fahrt Wasser eingedrungen, weil es an einigen Orten bis zu 50 cm tief auf den Strassen stand. Ausser den Schuhen ist wieder alles trocken. Hoffentlich zeigt sich morgen wieder einmal die Sonne.

Fast hätte ich es vergessen: Am Freitag ziehe ich in eine Wohnung, die etwas besser gelegen ist. Der Weg zur Arbeit und zur Kirche ist höchstens halb so lang, wodurch ich mir jeden Tag ein bis zwei Stunden Zeit spare.

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Dies, das, Ananas 🍍

Diese Woche hatten wir wirklich viele Kunden im Café. Zwischen 10 und 12 Uhr sind wir meist voll besetzt (etwa 50 Personen), und am Nachmittag zwischen 3 und 5 Uhr ist es auch meistens relativ voll.

Am Sonntag bin ich mit Yhajara italienisch essen gegangen. Das hatten wir schon am Valentinstag gemacht, aber damals konnten wir nicht in das Restaurant gehen, in das wir eigentlich wollten, und uns beiden ging es an dem Tag auch nicht so gut.

Gestern wurden meine Designs, das Menü und die Rezeptwand geliefert und installiert. Und natürlich haben sich Schreibfehler eingeschlichen… 😤 Zugegeben, einige davon hätte ich auch als Ausländer sehen müssen, aber andere, finde ich, hätte meine Chefin finden sollen. Ich wusste zum Beispiel bis gestern nicht, dass man auf Spanisch „Mermelada“ mit einem E schreibt. Bis jetzt hatte ich einfach angenommen, das Wort sei genauso wie auf Deutsch. Durch all das habe ich Helene ein bisschen vermisst, weil sie sonst immer direkt alle Schreibfehler findet.

Diese Woche suche ich nach einer neuen Wohnung, die näher bei der Arbeit, der Kirche und Yhajara liegt, damit ich nicht immer die Busse wechseln muss und nach 10 Uhr ein Taxi nehmen muss. Ich habe eine sehr gute Option gefunden, werde mir aber noch eine zweite Wohnung anschauen und hoffe, nächste Woche berichten zu können.

“Schön Essen” am Sonntag mit Yhajara

Das neue Menü ist da, inkl. Schreibfehler

Kulturschock #4 - Drive-through

Es gibt einige Geschäfte, bei denen man direkt mit dem Auto ans Fenster fahren und seine Angelegenheiten erledigen kann, zum Beispiel Banken, Apotheken und Grillstände. Was mich jedoch schockiert hat, sind Alkoholshops, die direkt ans Autofenster liefern.

Einige davon sind Kioske am Strassenrand, bei denen Frauen in meist knappen, neonfarbenen Kleidern auf den Shop aufmerksam machen und einem die gewünschten Getränke direkt ans Auto bringen. Andere sind etwas professioneller und als Galerien mit Theken gestaltet, durch die man hindurchfahren kann. Aber überall wird einem der Wodka direkt durchs Fenster gereicht.

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Saisonstart

Heute haben einige Universitäten mit dem Unterricht begonnen, deshalb war das Café heute zum ersten Mal voll, seit ich da bin. Wir hatten aber auch genug Volunteers da, damit wir keinen Stress hatten. Darüber war ich besonders glücklich, da ich noch daran bin, das Menü grafisch neu zu gestalten, und gehofft habe, nicht allzu viel in der Küche helfen zu müssen. Denn natürlich hätte das neue Menü eigentlich schon heute zum “Saisonstart” fertig sein sollen (was mir aber leider erst vor 3 Tagen mitgeteilt wurde).😅 Irgendwie hatte ich mir das Design schöner vorgestellt, aber da wir es eigentlich schon letzte Woche hätten drucken sollen, ist es jetzt, wie es ist.

Die gute Nachricht ist, dass wir neu Affogato im Menü haben; die schlechte, dass wir ihn aus Versehen bei den “Heissen Getränken” gelistet haben. 🫣 Aber es wäre ja kein richtiger Druckauftrag, wenn sich nicht mindestens ein kleiner Fehler eingeschlichen hätte.

Das aktuelle Menü

Wunderschöne Skizze meiner Vorstellung

Meine nicht ganz so wunderschöne Umsetzung

Eine neue Rubrik bei der ich jede Woche auf eine Sache hinweise, die mich überrascht hat oder in der Schweiz unvorstellbar währe. Keine spezifische Reihenfolge oder Wertung.

Kulturschock #3 - Yuka

Wer von euch weiss, was Yuka ist? Ich hatte keine Ahnung. Ich hätte nicht gedacht, dass es ein Nahrungsmittel gibt, das hier von vielen täglich gegessen wird und von dem ich noch nie gehört habe. Yuka ist eine längliche Wurzel mit dunkelbrauner Haut, die geschält und wie Kartoffeln im Wasser gekocht wird. Danach sieht Yuka auch fast aus wie eine Kartoffel, nur ein wenig bleicher und spröder. Es wird oft mit Fleisch gegessen.

Ich kenne sie vor allem von den Jiba- (Fleischspiesse-) Restaurants, die meistens kein Menü haben, sondern einfach allen Yuka, Reis mit Käse und Jibas auftischen. Ich finde, sie hat nicht viel Geschmack, deshalb sind mir Kartoffeln lieber, aber sie sättigt dafür schnell, wenn man günstig essen möchte.

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